Resolution der Initiative „Rostock hilft“
Die Hansestadt Rostock hat sich am heutigen Dienstag entschieden, die breit aufgestellte Unterstützer_innenstruktur von „Rostock hilft“ (#hrohilft) aus ihren bisherigen selbst gewählten Aufgabenbereichen zu verdrängen. #hrohilft“ hat sich NICHT aufgelöst. #hrohilft empfindet die aktuelle Situation als aggressive Übernahme der Stadt, die weder im Sinne der Geflüchteten, noch der hunderten freiwilligen Unterstützer_innen ist. #hrohilft geht davon aus, dass die Hansestadt die Aufgaben nicht adäquat im Sinne der Geflüchteten erfüllen wird und kann.
#hrohilft fordert:
Unverzügliche Registrierung aller Geflüchteten, die in Deutschland bleiben wollen. Schnelle und faire Asylverfahren! Keine Konstruktion von „guten“ und „bösen“ Geflüchteten.
Umsetzung des humanitären Anspruchs, Geflüchtete zu Familie und Freund_innen nach Skandinavien fahren zu lassen. Keine Erhebung von personenbezogenen Daten in diesem Kontext.
Einen sensiblen Umgang mit der Situation der Bürgerkriegs-Geflüchteten. Keine Bundeswehr-Uniformen in der Zusammenarbeit mit Geflüchteten!
Betreiber_innen von Flüchtlingsunterkünften müssen Vereine oder Institutionen sein, die im Sinne der Geflüchteten arbeiten und keine Profitinteressen verfolgen!
Zu diesem Zweck den Erhalt der Unterstützer_innen-Strukturen. Einrichtung eines Runden Tisches, durch den der Krisenstab durch Gespräche auf Augenhöhe ersetzt wird.
Die Stadt hat zwei Wochen lang keine Notwendigkeit darin gesehen aktiv Hilfe zu leisten. Hunderte Freiwillige haben zwei Wochen lang Infrastrukturen zur medizinischen Versorgung und Beratung der Geflüchteten aufgestellt: Übersetzer_innen, Begrüßung am Bahnhof und in den Notunterkünften, Begleitung zur Fähre und auf der Fähre. Zudem Organisation von Essensversorgung und Unterbringungsmöglichkeiten, sowie die Koordination der großen Unterstützung durch Spenden. Kurz gefasst: Die ehrenamtliche Struktur von #hrohilft hat die gesamte Koordination gewährleistet, nicht die Stadt Rostock.
#hrohilft fordert die Hansestadt Rostock, Oberbürgermeister Roland Methling, Sozialsenator Steffen Bockhahn und Finanzsenator Chris Müller daher auf, sofort Gespräche mit uns aufzunehmen und nicht mehr über die Köpfe der Unterstützer_innen und Helfenden zu entscheiden und diese aus der Hilfe herauszudrängen. Wir fordern bis 15:00 Uhr die Zusage durch Stadtvertreter_innen zur Bildung eines Runden Tisches an dem alle Beteiligten und Akteure beteiligt sind, um noch heute einen gemeinsamen Plan zur Fortführung der Hilfe und Kooperation zu erarbeiten.
– Rostock hilft –
#hrohilft ist eine Plattform von zahlreiche Einzelpersonen, Vereinen und Initiativen, die selbstverwaltet versuchen, Geflüchteten unbürokratisch und unkompliziert zu helfen. Dabei steht das Wohl und die Bewegungsfreiheit der Geflüchteten als selbstbestimmte Individuen immer klar im Vordergrund.
Danke für eure tolle und wichtige Arbeit bisher und hoffentlich auch in Zukunft.
Viele wäre sicherlich einfacher, wenn die Stadt euch unterstützen würde und nicht gegen euch arbeitet.
Macht weiter so!
Danke, lieber Martin!
Wir hoffen, dass die Stadt bald benötigte und geforderte Ressourcen freisetzt und unser und Euer Einsatz damit erleichtert wird.
SOlidarische Grüße
#hrohilft
Seit zwei Wochen macht Rostock hilft eine unermüdlich und unersetzbare Hilfe. Die vielen freiwilligen Helfer, zu denen auch ich gehöre, haben Unsagbares geleistet. Und nun, nach 14 Tagen wachen unser OB und die entsprechenden Senatoren auf und stoßen den vielen hundeten freiwilligen Helfern vor dem Kopf. Sind wir nicht eine Solidargemeinschaft, die auch von den freiwilligen Helfern lebt? Ich meinerseits habe großen Respekt vor den Organisatoren, was die in der letzten Zeit geleistet haben, ist nicht zu beschreiben. Was wäre mit den Flüchtlingen passiert?
Braucht unsere Stadtführung so lane, um zu reagieren? Unverständlich!!!!
Vielen Dank Dörte!
Wir sind froh, dass wir nun endlich in Gesprächen mit der Stadt stehen, sodass künftige Misskommunikation vermieden werden kann.
Solidarische Grüße
#hrohilft
Jetzt haben sie endlich ausgeschlafen und wollen das Rad zum 2. Mal erfinden. Hieß es nicht vor ein paar Tagen noch, die Bürgerschaft will sich bei allen freiwilligen Helfern bedanken? Es würde uns schon reichen, wenn das bisher Geleistete anerkannt und darauf aufgebaut wird- im Sinne von Humanität und Menschenwürde.
Was ist passiert? Ich war seit letzte Woche auch freiwillig in der Flüchtlingshilfe unterwegs und habe in verschiedenen Bereichen geholfen, wo Hilfe gebraucht wurde. Ich fand super was überall geleistet wurde und wie alle ein Ziel verfolgten. Die Arbeiten im Hintergrund in der Organisation blieben dabei verborgen und waren dabei so wichtig. Vielen Dank dafür. Es ist mir jedoch auch aufgefallen, dass doch scheinbar sehr viele studierende unter den Helfenden waren und habe mich Selbst schon gefragt, wie lange dies so weitergehen kann. Ich werde weiterhin meine Hilfe anbieten, aber immer auch unter Berücksichtigung meiner regulären Arbeit. In Gesprächen mit anderen bei den Einsätzen habe ich erfahren, geht es vielen so. Deshalb sollten öffentliche Hand und Freiwillige zusammenarbeiten und jetzt bitte kein Feindbild aufgebaut werden. Somit wird Helfenden aus der Stadtverwaltung die Hilfe schwerer gemacht. Und es kommt doch auf die eigentliche Hilfe an. Ausserdem sollten die freiwilligen Helfer auf Dauer auch Entlastung finden.
Es ist doch augenscheinlich, dass bei allen Beteiligten mittlerweile die Nerven blank liegen. Es wurde in den letzten zwei Wochen großartiges geleistet und bedarf höchster Hochachtung. Aber warum sollte ein Miteinander zwischen Freiwilligen und öffentlicher Hand nicht möglich sein? Es sollten alle Möglichkeiten genutzt werden, um diese Aufgabe zu bewältigen. Ich selbst bin Angestellte in der Stadtverwaltung und habe bisher freiwillig überall dort geholfen, wo Hilfe gebraucht wurde. Jetzt habe ich auch Hilfe für Flüchtlingshilfe in Stadtverwaltung angeboten und empfand dies als zusätzliche Hilfemöglichkeit. Wenn ich jetzt allerdings sehe, wie die Reaktionen so ausfallen, ohne wirkliches Hintergrundwissen zu haben, bin ich am überlegen, ob hier nicht etwas am Ziel vorbei geht. Ich finde es echt super, dass scheinbar auch viele Stundierende unter den Helfenden sind. Was passiert aber, wenn die Vorlesungen beginnen. Auch an den Schichtplänen ist zu sehen, dass es manchmal schwierig ist, Leute zu finden. Lasst uns bitte gemeinsam die Aufgabe meistern. Ich wäre in allen Bereichen weiter dabei, wenn jetzt nicht zusätzlich unnötige Ablehnung aufgebaut wird.
Liebe Astrid,
uns ist es sehr wichtig, die Situation in einem Miteinander zu bewältigen. Daher finden seit Dienstag regelmäßige Treffen mit der Stadt statt, um gemeinsam über langfristige Lösungen zu sprechen. Es ist uns sehr wichtig, dass wir hier mit einbezogen werden und uns weiterhin im Wohl der Geflüchteten einsetzen können.
Vielen Dank für Dein Engagement! Streu gerne weiter das Wort der Schichtpläne, sodass diese in Zukunft immer voll besetzt sind.
Solidarische Grüße
#hrohilft