Nach Aussagen der Hansestadt Rostock droht Flüchtlingen, die nach Rostock kommen und weiter nach Schweden wollen, die Übernachtung unter freiem Himmel. Flüchtlingshelfer*innen vom Netzwerk „Rostock hilft“ warnen vor derlei Stimmungsmache.
„Die Lage ist natürlich recht angespannt. Es sind aktuell fast 2.000 Geflüchtete in Rostock, die weiter nach Schweden wollen. Nur 400 bis 500 von ihnen können jedoch täglich auf den Fähren nach Trelleborg mitgenommen werden und die Notunterkünfte in der Hansestadt sind bereits überfüllt. Trotzdem muss in Rostock niemand auf der Straße schlafen“, erklärt Florian Fröhlich von „Rostock hilft“. Die Inititative warnt in diesem Zusammenhang vor Stimmungsmache durch derlei Panikreaktionen, wie durch die Stadt geschehen. „Natürlich ist es gerade äußerst belastend für freiwillige Helfer*innen, aber auch für Mitarbeiter der Stadtverwaltung, die gemeinsam die mittlerweile neun Notunterkünfte betreiben und versorgen. Trotzdem dürfen wir nicht suggerieren, dass es irgendwo Grenzen gäbe und am Ende Menschen auf die Straße gesetzt werden, wo ihnen Erfrierungen drohen“, so Fröhlich weiter.
In der aktuellen Panikmache der Stadt in Bezug auf die in den letzten Tagen deutlich steigenden Zahlen sieht „Rostock hilft“ vor allem Strategie der Stadt, die das Land zu Unterstützungsmaßnahmen drängen will. „Die Forderung, dass die Landesregierung hier endlich unterstützend eingreifen müsse, tragen wir voll mit. Öffentlichen Druck mit dem Leid von Menschen, die sich auf der Flucht befinden und Schutz suchen, zu machen, kann da aber nicht der richtige Weg sein“, mahnt Fröhlich.
Zuletzt appelliert das Helfer*innen-Netzwerk aber auch an die Rostocker Stadtgesellschaft. „Momentan wird jede helfende Hand gebraucht, um die ankommenden Menschen zu versorgen und helfen kann jeder“, erklärt Fröhlich abschließend.