Die Kundgebung findet am Samstag, 13. Januar, 12 Uhr am Uniplatz statt.
Solidarität mit dem regimekritischen und emanzipatorischem Widerstand im Iran!
Seit einigen Tagen sind Tausenden Menschen aus unterschiedlichen Bevölkerungsschichten im Iran auf den Straßen unterwegs um Geschichte für ein selbstbestimmtes, würdiges Leben zu schreiben.
38 Jahre nach der Revolution von 1979 sind zum zweiten Mal wütende Proteste gegen das Regime ausgebrochen. Im Namen der „Islamischen Republik Iran“ hat es in einer religiösen, bestialischen Form alle sozialen und emanzipatorischen Bewegungen für Demokratie und Freiheit vernichtet. Stattdessen hat das Regime das Land durch Massenhinrichtungen, Mord, Folter und den Ausbau der Gefängnisse und Zwangsverschleierung fur Frauen gezeichnet.
Die Proteste, die am Donnerstag den 28. Dezember 2017 wegen steigender Lebensmittelpreise und hoher Arbeitslosigkeit in der nordöstlichen Stadt Mashhad angefangen haben, haben sich schnell ausgeweitet. Sie gingen in den nächsten Tagen in unverminderter Heftigkeit weiter und sprangen rasch auf weitere Städte in anderen Provinzen über. Mittlerweile rufen die DemonstrantInnen Parolen wie: Tod der Diktatur, dem Wächterrat und für den Sturz des islamischen Regimes.
In unterschiedlichen Städten gab es bisher 22 Tote, mehr als tausend Festnahmen und viele Verletzte. 90 Personen unter den Festgenommenen sind StudentInnen.
Die Behörden blockieren teilweise das Internet und soziale Medien. In vielen Orten hatten Mobiltelefone keine Internetverbindung mehr. Telegram, eine Messenger-Anwendung, die im Iran rund 25 Millionen Menschen nutzen, wurde von staatlichen Behörden blockiert.
Wir, Menschen aus unterschiedlichen politischen und sozialen Zusammenhängen, aus unterschiedlichen Herkunftsländern, senden unsere solidarischen Grüße an die freiheitsbewegten Menschen im Iran, die trotz der brutalen Repression ihr Leben riskieren und nicht aufgeben.
Repression macht den Widerstand stärker und dieser Widerstand hat unsere Solidarität verdient. Eine Solidarität von Unten! Nicht die angebliche Solidarität westlicher Regime, wie USA und Europa, sie bekunden.
Eine freie Gesellschaft ist eine Gesellschaft ohne Folter und ohne politische Gefangene. Sie zeichnet sich durch die Meinungsfreiheit und freie Meinungsäußerung, durch die Beseitigung der Ausbeutung und Abschaffung der Geschlechterapartheid und Militarisierung aus.
Ohne den Sturz der islamischen Republik wird es keine Freiheit der Emanzipationsbewegungen von Frauen-Lesben-Trans*Inter, Männern, StudentInnen und ArbeiterInnen geben. Es wird keine Freiheit für die Menschen geben.
Der Kampf gegen das islamische Regime ist mehr als nur eine innere Angelegenheit der IranerInnen, sondern auch ein ermutigendes Zeichen der Hoffnung für Menschen im Nahen Osten, die früher oder später überall gegen Diktatur und Unterdrückung aufstehen werden müssen.
Freiheit für alle politischen Gefangenen weltweit – auch im Iran!
Keine Militärexporte zur Unterdrückung der Freiheitsbewegung im Iran!
Dieser Text wurde verfasst von einigen IranerInnen und Frauen-Aktivistinnen in Rostock,
06. Januar 2018