„Rostock hilft“ empört über Abschiebung vom Praktikumsplatz nach Honduras

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„Rostock hilft“ hat heute anlässlich einer Abschiebung, die gestern statt fand, folgende Pressemitteilung veröffentlicht:

Die Rostocker Ausländerbehörde hat am Dienstagvormittag eine junge Frau von ihrem Praktikumsplatz in einer Altenpflege in Rostock-Lichtenhagen über den Flughafen in Frankfurt am Main nach Honduras abgeschoben.

„Wir sind empört über diese Abschiebepraxis. Sie wurde einfach von ihrem Praktikumsplatz aus abgeschoben. Dieser Akt behördlicher und polizeilicher Willkür ist durch nichts gerechtfertigt und unnötig. Sie hat keinerlei Zeit gehabt, sich darauf vorzubereiten und Abschied von Familie und FreundInnen zu nehmen“, kritisiert Uljana Petrov von der Initiative „Rostock hilft“.

Während hierzulande insbesondere Menschen in der Alten- und Krankenpflege gesucht werden, schiebt die Rostocker Ausländerbehörde hinterrücks engagierte Menschen vom Praktikumsplatz aus ab. Das finden wir mehr als unverständlich. Die junge Frau lebte bereits zwei Jahre hier in Rostock, hat Familie und FreundInnen hier, war sehr engagiert in ihrem Deutschkurs und begann gerade ein Praktikum in der Altenpflege. In Honduras erwartet sie nun die Repression und Bedrohung krimineller Banden“, so Petrov weiter.

„Sie hat seit längerem einen Deutschkurs besucht und war sehr ambitioniert dabei. Nach ihrem Praktikum in der Altenpflege wollte sie eine Ausbildung zur Krankenpflegerin machen. Das war ihr Traum. Nun ist sie einfach weg. Ich konnte mich nicht verabschieden. Sie war immer sehr hilfsbereit und nett zu anderen Menschen. Die Polizei und die Ausländerbehörde haben sie jedoch wie eine Schwerverbrecherin behandelt“, sagt Fatima Arab, eine gute Freundin der Abgeschobenen, die selbst aus Syrien kommt.

Fosy Bendeck, der Bruder der Abgeschobenen, sagt: „Die kriminelle Bande MS13 (Mara Salvatrucha) hat uns bedroht. Deshalb sind wir nach Deutschland geflohen. Wenn die erfahren, dass sie wieder zurück ist, werden sie sie wieder bedrohen. Sie haben Schutzgeld von uns gefordert, das wir nicht bezahlen konnten. Ich kenne viele Menschen, die sie einfach auf offener Straße getötet haben, wenn sie nicht gezahlt haben. Polizei und Politik schweigen einfach. Da erhält man keine Hilfe oder gar Schutz. Ich habe sehr große Angst um meine Schwester“.

 

 

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