Ein Besuch in der Gemeinschaftsunterkunft Feuerwache

In Rostock gibt es derzeit verschiedene Unterbringungen für Geflüchtete. In der Fiete-Reeder-Halle sind Geflüchtete für eine Nacht untergebracht, die nach Schweden reisen. Das HWBR und die Physik sind Notunterkünfte für Menschen, die auf die Registrierung in Horst/Nostorf warten. Daneben gibt es noch die Gemeinschaftsunterkünfte für diejenigen, die es nach langem Hin und Her ins Asylverfahren geschafft haben.

Die Gemeinschaftsunterkunft (GU) wird in Rostock seit etwa 20 Jahren von Ökohaus e.V. betrieben. Das ist eine für die Asylsuchenden vergleichsweise angenehme Situation: Ein zivilgesellschaftlicher Verein, der sich für ihre Belange einsetzt, mit qualifizierten Mitarbeiter_innen. (https://www.amadeu-antonio-stiftung.de/w/files/pdfs/broschuere_willkommen.pdf Nähere Beschreibung im Link auf Seite 34) Da in den vergangenen Monaten die Unterkunft in der Satower Straße überfüllt war, ist eine notdürftige Unterbringung in der Feuerwache in Groß Klein entstanden.

Es gibt dort zwei Möglichkeiten der Unterbringung. Etwa die Hälfte der Bewohner_innen lebt in Mehr-Bett-Zimmern. Der Rest ist in einer Turnhalle neben den Zimmern untergebracht. Dort stehen lediglich behelfsmäßige Liegen, es ist kalt und gibt keinen privaten Rückzugsraum.
Für alle Geflüchteten dort mangelt es an Deutschkursen und Beratung.

„Die Situation ist katastrophal. Einige Leute schlafen seit über drei Wochen auf Pritschen, es gibt in dieser Halle keine Rückzugsmöglichkeiten. Auch ältere Menschen sind dabei, denen das gesundheitlich nicht gut tut. Wir wissen nicht, wie lange wir hier leben. Niemand gibt klare Auskunft.“, berichtet einer der Geflüchteten. „Im Gebäude gibt es ungenutzte Zimmer, die abgeschlossen sind. Wir wissen nicht, was sich dahinter verbirgt, aber benutzt werden sie nicht.“

Eigentlich gibt es für Gemeinschaftsunterkünfte klare Richtlinien. Unterbringung in Turnhallen zählt nicht dazu. Das Sozialamt ist nach eigenen Angaben auf der Suche nach passenden Gebäuden.
Bis dahin müssen die Asylsuchenden klar kommen.

Es hat sich bereits eine kleine Gruppe Menschen gefunden, die in der Feuerwache gern Support machen würden. Wir sind in Absprache mit Ökohaus. Wir hoffen auch seitens des Sozialamts auf Kooperationsbereitschaft und Flexibilität.

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